Planung
Wege zur Planung und mögliche Stolpersteine
Ziele und Massnahmen koordinieren
Idealerweise folgt auf die Situationsanalyse eine Klärung des gemeinsamen Verständnisses und der übergeordneten Ziele (Befähigungsvision), die dann in konkrete Planungsziele für alle Beteiligte runtergebrochen und gemeinsam vereinbart werden. Dies kann an einem Runden-Tisch-Gespäch erfolgen.
Sandra Bänziger schildert, wie sie gemeinsam mit allen Beteiligten an einem Runden-Tisch-Gespräch sicherstellt, dass die interdisziplinären Förderziele mit den fachspezifischen und den besonderen heilpädagogischen Zielen gut aufeinander abgestimmt sind.
Hauptaussagen
Ziele und Massnahmen koordinieren am runden Tisch
- Es ist eine Gegebenheit, dass mehrere Personen in die Zielsetzung und Planung involviert sind.
- Ein Rundtischgespräch kann helfen, damit alle Beteiligten dasselbe Verständnis der Situation haben und Klarheit herrscht, wer was zu tun hat.
- Ziel ist es, dass alle aus ihrer Sicht die Stärken und Schwächen eruieren können, dass man gemeinsam Ziele setzt und damit am Ende alle Klarheit haben, wie sie zur Erreichung der Ziele beitragen können.
- Nach einer gewissen Zeit werden im selben Rahmen die Fortschritte eruiert und neue Ziele gesetzt.
Gemeinsame Ziele
Allerdings läuft es in der Praxis nicht immer so geordnet und zielführend ab. Andrea Räss beschreibt, was passiert, wenn ein gemeinsames Verständnis zu den längerfristigen Zielen fehlt.
Hauptaussagen
Verhindern, dass gemeinsame Ziele aus den Augen verloren werden (Praxisbeispiel)
- Planung har schlecht funktioniert
- Nicht genug Zeit genommen, die Ziele sorgfältig zu klären, vor allem weil man im ‚Überlebensmodus‘ war
- Ausserdem war man so auf die Schul- und Lehrpersonen-Perspektive fokussiert, dass man das Kind aus den Augen verlor
- Waren im ‚Hyperaktionismus‘ gefangen und haben die Vision der Befähigung aus den Augen verloren
- Zentrale Dokumentation kann dabei helfen, Ziele explizit zu setzen und Verbindlichkeiten für alle Beteiligten zu schaffen.
Gemeinsame Planung
In ihrem Gespräch rund um die konkrete Planung und Umsetzung von Zielen führen Vera Görgen und Bettina Wittner aus, wo ihnen Missverständnisse, Stolpersteine und Schwierigkeiten in ihrem Berufsalltag begegnen. Gerade in dem eben von Andrea Räss beschriebenen “Überlebensmodus” werden Ziele im Gespräch vereinbart, bei denen die Umsetzung nicht mitbedacht wurde. Oder man wird mit Eltern konfrontiert, die sich an der gemeinsamen Planung nicht beteiligen wollen oder können.
Hauptaussagen
Gemeinsam Planen ist nicht immer einfach
- Manchmal gibt es Eltern, welche die Erwartung haben, dass Lehrpersonen die Ziele selbst setzen können.
- Wichtig, dass Lehrperson und Heilpädagogin die Ziele vorbereiten, damit sie dann hinter den gesetzten Zielen stehen können.
- Manchmal muss man Ziele auch anpassen, wenn sie keinen Sinn machen.
- Wenn Eltern bei der Zielsetzung helfen können, eröffnet das ganz neue Möglichkeiten für die Kollaboration.
Nicht alles ist machbar
Auf dem Weg zur Planung optimaler Lerngelegenheiten stösst Andrea Räss aber auch an Grenzen. Ihre Arbeit ist eingebunden in ein Netzwerk, in dem andere Partner manchmal auch nicht mitmachen. Mehr Druck bringt dabei selten das gewünschte Ergebnis.
Hauptaussagen
Nicht alles Mögliche ist machbar (Praxisbeispiel)
- Manchmal stösst man an Grenzen, weil das System mehr nicht zulässt. In einem Netzwerk müssen alle Partner mitmachen, um mehr erreichen zu können.
- Ressourcen sind oft ein Thema bei der Planung (‚Wenn wir mehr hätten, könnten wir mehr erreichen‘).
- Es gibt Grenzen. Eltern konnten ihre Leistung nicht erbringen, um ihren Sohn zu unterstützen. Mehr Druck bringt da nichts.
- Das kann zu Frustration führen, wenn man das Gefühl hat, dass Unterstützungen nicht genutzt werden.