Ko-Kreation und Umsetzung

Vom Kind aus denken

Interessen aufnehmen

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Dass der Schlüssel zu einer gelungenen Integration auch bei den Schülerinnen und Schüler selber liegen kann, wird heute noch wenig bedacht. Sie als Ko-Kreatoren des Unterrichts zu anerkennen, ist das eine, das andere ist es, ihre individuellen Interessen, Fragen und die von zuhause mitgebrachten Themen zum Ausgangspunkt von subjektiv bedeutsamen Lernprozessen zu nutzen.

Sabrina Bellè beschreibt, wie sie auf die Kinder zugeht, ihre Interessen und Themen aufnimmt und so den Unterricht bedeutungsvoll macht.

Hauptaussagen

Kind als eigenständige Person anerkennen

  • Um die Motivation eines Kindes zu stärken ist es wichtig, nahe an ihnen zu sein, eine Beziehung mit ihnen aufzubauen und ihnen etwas zuzutrauen
  • Deshalb sollte man bereit sein, Pläne und Themen über den Haufen zu werfen, wenn gerade etwas anderes aktueller oder spannender ist.
  • Es kann auch hilfreich sein, auf die Interessen der Kinder einzugehen und zu fragen, woher das kommt, und wie man das im Unterricht aufnehmen kann

Lebenssituation einbeziehen

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Indem sie von der aktuellen Lebenssituation des Kindes ausgeht, gelingt es Lea Imhof, die Motivation für den Mathematikunterricht zu wecken.

Hauptaussagen

Die Interessen des Kindes aufnehmen

  • Bei der Integration neuer Schüler und Schülerinnen ist es enorm wichtig, die Kinder zuerst mal erzählen zu lassen – im 1-1 Setting oder in Kleingruppen.
  • Dabei ist es enorm wichtig, die Interessen des Kindes früh aufzunehmen, um sie dann im Unterricht besser abholen zu können
  • Beispiel eines Schülers, welcher auf einem Bauernhof aufwächst und wie man das nutzen kann, um die Motivation, z.B. Mathematik zu lernen, zu stärken.

Entwicklungsstand berücksichtigen

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Rahel Vontobel erläutert die Situation eines entwicklungsverzögerten Kindes, das gegenwärtig ganz andere Lernaufgaben zu bewältigen hat, als die strikten Regeln der Kindergartenlehrperson zu befolgen. Sie stellt die Frage, wem diese Regeln wirklich beim Bewältigen der Übergänge helfen: den Kindern oder der Lehrperson?

Hauptaussagen

Den Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen

  • Beispiel eines Kindergartenschülers mit Entwicklungsverzögerung, wo die Einhaltung von Regeln für die Lehrperson im Fokus stand
  • Da war es wichtig, der Lehrperson klar zu machen, dass dies für das Kind noch gar nicht möglich ist (musste zuerst lernen, etwas abzuschliessen, bevor er in den Stuhlkreis kommen konnte)
  • Unterschiedliche Regeln waren für die Lehrperson sehr schwierig zu akzeptieren, weil sie selbst eine sehr Regel-fokussierte Person war. Sie war fokussiert auf die ganze Klasse und konnte nur schwer auf die Bedürfnisse eines einzelnen Kindes eingehen.

Potenzial des Spiels nutzen

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Spielen motiviert und interessiert – nicht nur das Kind mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Für Sabrina Bellè sind Spiele ein Schlüssel zur Integration, weil das Kind nicht isoliert wird, sondern mit anderen zusammen lernt. In Spielsituationen lässt sich so viel lernen, davon ist sie überzeugt – für alle Beteiligten.

Hauptaussagen

Spielen als Gratisförderung

  • Kinder sind im integrativen Setting meist motivierter als in der separativen Arbeit, weil da auch andere Kinder dazugenommen werden können
  • Gerade wenn man oft Spiele nutzt wirkt es natürlicher und verhindert die Fixierung auf eine Heilpädagogin, wenn man andere Kinder mit einbezieht
  • Separative Arbeit macht nur dann Sinn, wenn man Ruhe braucht, oder das Kind Mühe hat, sich zu konzentrieren
  • Spiele können auch in der Mittelstufe (und nicht nur im Kindergarten) nützlich sein, um z.B. an der Kommunikation und der Frustrationstoleranz zu arbeiten

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