Sinnstiftung und Zielsetzung

Wenn die Vision zur Integration fehlt

Kinder müssen nicht zurückstecken

Sinnstiftung findet immer im Kontext des eigenen Erwartungshorizontes statt; Lösungen können nicht gedacht werden, wenn sie ausserhalb des Denkbaren liegen. Der Erfahrungshorizont ist das Ergebnis des Zusammenspiels von Erwartungen und Annahmen mit Blick auf verschiedene mögliche Lösungen bezüglich anspruchsvoller Situationen. Es ist verständlich, dass dann verschiedene Gründe angeführt werden, warum das Undenkbare nicht möglich ist.

Eine Argumentationslinie bezieht sich darauf, dass die anderen Kinder in der Klasse zurückstecken müssen und weniger lernen würden, wenn ein Kind mit Beeinträchtigungen oder Problemen integriert würde. Davon berichten Julia Rothenberger und Stefanie Boll.

Von der Befähigung aus denken

Der Lehrplan 21 nennt die Befähigung der Schülerinnen und Schüler als zentrales Bildungsziel. Diese Vision ist gemäss Einschätzung von Rahel Vontobel unter Lehrpersonen noch nicht sehr verbreitet. Viel häufiger konzentrieren sie sich auf die Vermittlung von Lerninhalten. Noemi Hurtado führt aus, dass Lehrpersonen auch Mühe bekunden mit der ungleichen Behandlung ihrer Schülerinnen und Schüler. Sie schlägt vor, mit der Klasse das Thema Fairness und den konstruktiven Umgang mit Verschiedenheit zu besprechen.

Vision einer Schule für Alle umsetzen

Carole Karlen wird oft mit den Vorbehalten gegenüber einer “Schule für Alle” konfrontiert, obwohl im Grundsatz niemand dagegen ist. Ihrer Meinung nach müssen wir auf eine andere Ebene des Austauschs und des Denkens kommen, um diese Vision gemeinsam umsetzen zu können.

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