Herausforderungen in der Praxis
Was Kinder brauchen
Umgang mit Versagen
Hauptaussagen
Mut im Umgang mit Versagen
- Immer Schwierig zu merken, dass es einem Kind in einer Klasse nicht gut geht, trotz verschiedenen Veränderungsversuchen, und dass eine Veränderung im Setting notwendig wird.
- In solchen Situationen muss man im Sinne des Kindes denken und reagieren – selbst wenn es sich wie ein Versagen anfühlt.
- Gerade als Heilpädagog:in mit Erfahrung, Energie und Ambition braucht es Mut, Wechsel aus der Regelschule in eine Tagesschule zu akzeptieren.
Beziehungen thematisieren
Hauptaussagen
Beziehungen sind wichtig (Praxisbeispiel)
- Kind im Autismus-Spektrum, wo ja die Beziehungsebene enorm wichtig ist
- Ihre Beziehung mit diesem Kind war sehr gut, die Beziehung mit der Lehrperson war es nicht
- Bereitschaft der Lehrperson war nicht da, dieses Kind zu integrieren und hatte ein entsprechend negatives Bild der Situation dieses Kindes.
- Gerade wenn verschiedene Akteure die Integrationssituation unterschiedlich einschätzen ist es schwierig zu Leute zu überzeugen, dass ein Kind in der Regelschule beschult werden soll.
Offenheit
Hauptaussagen
Teilhabe als Grundlage für das Lernen (Praxisbeispiel)
- Eine erfolgreiche Integration
- Schüler mit sehr ausgeprägter Autismusspektrumsstörung – deutlich stärker als man sich das gewohnt war
- Gute Unterstützung der Klassenlehrperson, gute Beziehung mit den Eltern, offene Kommunikation mit anderen Kindern
- Teilhabe dieses Kindes ist sehr anders, und trotzdem war die Rückmeldung von den Eltern äusserst positiv und hat sie bestärkt, dass es am richtigen Ort ist
- Auch in der Klasse ist dieser Schüler sehr gut akzeptiert.
Impuls
Teilhabe als Grundlage für das Lernen
Um im Schulalltag Aufgaben bereitzustellen, die zu dem passen, was Kinder brauchen, um Leistungen erbringen und ihr Wissen anwenden zu können und dabei teilhaben und sich entwickeln zu können, ist es hilfreich sich zu überlegen, ob die für die Lernenden geplanten Aufgaben für sie auch erlernbar, anwendbar und befähigend sind. Ob sie zu den Lernvoraussetzungen passen, in günstige Lernkontexte eingebunden sind und die Handlungs- und Erfahrungsmöglichkeiten der Lernenden wesentlich erweitern. Dabei wird immer von der Befähigung aus gedacht. (Siehe Hollenweger & Bühler 2021, Befähigung und Diagnostik)
Abb: Hollenweger & Bühler 2021, Befähigung und Diagnostik