Sinnstiftung und Zielsetzung
Vieles muss stimmen
Beziehungen thematisieren
Einen konstruktiven Umgang mit Vielfalt zu finden ist schwierig, wenn die Beteiligten sich auf ihre sachlichen Argumente beschränken und nicht bereit sind, auch Beziehungen und die eigene Betroffenheit zu thematisieren. Die Angst vor Misserfolg nimmt dann den Misserfolg bereits vorweg. Andererseits ist auch vieles möglich, wenn es gelingt, zukünftige Erfolge neu zu denken.
Wie wichtig gute Beziehungen sind und wie schwierig es wird, wenn die Bereitschaft nicht vorhanden ist, die Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern neu zu denken, beschreibt Lea Imhof.
Hauptaussagen
Beziehungen sind wichtig (Praxisbeispiel)
- Kind im Autismus-Spektrum, wo ja die Beziehungsebene enorm wichtig ist
- Ihre Beziehung mit diesem Kind war sehr gut, die Beziehung mit der Lehrperson war es nicht
- Bereitschaft der Lehrperson war nicht da, dieses Kind zu integrieren und hatte ein entsprechend negatives Bild der Situation dieses Kindes.
- Gerade wenn verschiedene Akteure die Integrationssituation unterschiedlich einschätzen ist es schwierig zu Leute zu überzeugen, dass ein Kind in der Regelschule beschult werden soll.
Umgang mit Versagen
Vera Görgen und Bettina Wittner berichten vom Umgang mit dem Gefühl des eignen Versagens, was nicht einfach ist; etwa wenn eine Integration trotz Bemühungen nicht gelingen will. Insbesondere, wenn es dem Kind nicht mehr gut geht in der Integration, müssen die Beteiligten den Mut haben, sich das auch einzugestehen und nach neuen Lösungen zu suchen, auch wenn es schmerzt.
Hauptaussagen
Mut im Umgang mit Versagen
- Immer Schwierig zu merken, dass es einem Kind in einer Klasse nicht gut geht, trotz verschiedenen Veränderungsversuchen, und dass eine Veränderung im Setting notwendig wird.
- In solchen Situationen muss man im Sinne des Kindes denken und reagieren – selbst wenn es sich wie ein Versagen anfühlt.
- Gerade als Heilpädagog:in mit Erfahrung, Energie und Ambition braucht es Mut, Wechsel aus der Regelschule in eine Tagesschule zu akzeptieren.
Offenheit
Mit Offenheit und Unterstützung gelingt Integration auch in bisher nicht denkbaren Situationen. Andrea Räss schildert eindrücklich, dass eine gelungene soziale Integration den Blick öffnet auf die Bildungsziele, die das Kind in seiner Entwicklung wirklich weiterbringen.
Hauptaussagen
Teilhabe als Grundlage für das Lernen (Praxisbeispiel)
- Eine erfolgreiche Integration
- Schüler mit sehr ausgeprägter Autismusspektrumsstörung – deutlich stärker als man sich das gewohnt war
- Gute Unterstützung der Klassenlehrperson, gute Beziehung mit den Eltern, offene Kommunikation mit anderen Kindern
- Teilhabe dieses Kindes ist sehr anders, und trotzdem war die Rückmeldung von den Eltern äusserst positiv und hat sie bestärkt, dass es am richtigen Ort ist
- Auch in der Klasse ist dieser Schüler sehr gut akzeptiert.