Ko-Kreation und Umsetzung
Im Moment präsent sein und so Lösungen finden
„out of the box“
Viele Lehrpersonen hegen grundsätzliche Bedenken bei der Integration von Kindern mit Sonderschulstatus, die manchmal mit fehlendem Wissen zusammenhängen, oft aber auch eine fehlende Vorstellung dazu, wie Routinen und Abläufe mit kleinen Veränderungen so gestaltet werden könnten, dass auch betroffene Schülerinnen und Schüler sich beteiligen können. Diese Fragen und wie Lehrpersonen im Alltag ein Umgang mit den eigenen Sorgen und Unsicherheiten finden können, wird in den Praxisgeschichten immer wieder thematisiert.
Für Carole Karlen ist es wichtig, dass die Beteiligten bereit sind, “out of the box” zu denken.
Etwas ändern – neu denken
Rahel Vontobel und Noemi Hurtado beschreiben, dass Lehrpersonen nicht immer bereit sind, gut eingespielte Abläufe zu ändern oder etwas neu zu denken, wenn etwas bis jetzt doch immer gut funktioniert hat. Ein Faktor dabei ist auch, dass Lehrpersonen über Phänomene wie Autismus-Spektrum-Störung zu wenig wissen und deshalb oft Unverständnis zeigen, wenn betroffene Kinder in ihre Klassen integriert werden sollen.
Verschiedenheit zulassen
Manchmal lenken Lehrpersonen ihre eigenen Sorgen auf die Kinder um und problematisieren deren Situation, wenn ein Schüler mit Sonderschulstatus integriert wird. Noemi Hurtado bespricht dann mit der Lehrperson, wie sehr es ihr gelingt, vorzuleben, dass es in Ordnung ist, wenn Kinder unterschiedlich viel Zeit brauchen oder unterschiedlich schwierige Aufgaben lösen. Rahel Vontobel zeigt Lehrpersonen auf, dass die ganze Klasse profitieren kann, wenn der Unterricht besser strukturiert ist.
Kinder als Ko-Kreatoren einbeziehen
Was tun, wenn Kinder in der Klasse einen Schüler mit ausgeprägtem ADHS absichtlich provozieren, damit dieser wütend wird und auf sie losgeht? Julia Rothenberger beschreibt, wie die Schülerinnen und Schüler in solchen Situationen als “Ko-Kreatoren” einer konstruktiven Unterrichtssituation angesprochen werden können, da sie sehr wohl auch wissen, was zu tun ist, damit dieser Schüler sich auch wieder beruhigt.