Herausforderungen in der Praxis
Mit Differenzen umgehen
Schwierige Situationen
Hauptaussagen
Schnittmenge eines gemeinsamen Problem benennen
- Praxisbeispiel: stark verhaltensauffälliger Schüler, Schwierigkeiten mit Elternbeziehung
- Schuldzuweisungen zwischen den Beteiligten
- Probleme existieren selten in Isolation – es sind immer verschiedene Faktoren involviert
- Verschiedene Akteure schätzen dieselbe Situation unterschiedlich ein und es ist schwierig, sich auf ein Problem zu einigen
- Es gibt keine Patentlösungen
Zusammenarbeit mit Lehrpersonen
Hauptaussagen
Keine einfachen Problemzuschreibungen machen
- Zusammenarbeit mit Lehrpersonen manchmal schwierig, z.B. wegen unterschiedlichen Interpretationen einer Situation
- Vorurteile von Lehrpersonen (‚Das Kind ist faul…‘) und wie man das überwinden kann
- Schwierige Beziehungen zwischen anderen Lehrpersonen und Schülern verbessern
- Aufzeigen, dass verschiedene Aspekte ein Kind zu einem Verhalten veranlassen können
Situationen verstehen
Hauptaussagen
Selbstreflexion und regelmässiger Austausch
- Ganzheitliche Perspektive braucht Wissen, Selbstreflexion und regelmässige Investition in alle Beziehungen (Kind, Eltern, Lehrpersonen)
- Zusammenarbeit und regelmässiger Austausch mit Eltern, anderen Lehrpersonen
- Kontextualisierung von Situationen / Aussagen des Kindes durch Perspektivenwechsel
- Missverständnisse vorbeugen durch gute Kommunikation
Impuls
Situationen verstehen
Um Situationen besser und «ganzheitlicher» zu verstehen, und keine einfachen Problemzuschreibungen zu machen, kann es helfen sich im Austausch mit Beteiligten systematisch mit der Schulsituation auseinanderzusetzen, d.h. sich die Behinderungs-, Beteiligungs- und der Bildungssituation des Individuums zu vergegenwärtigen. (Siehe Hollenweger & Bühler 2024, S.4)
Abb: Landkarte «Befähigungsorientierter Förderzyklus», Hollenweger & Bühler 2024, S. 4)