Planung
Herausforderungen und Lösungsansätze
Sinnvolle Lerngelegenheiten planen
Nicht nur die Zusammenarbeit und die Abstimmung im Team ist anspruchsvoll bei der Planung von sinnvollen Lerngelegenheiten. Eine Herausforderung ist es auch, einen Unterricht zu planen, welcher dem Lernstand aller Schülerinnen und Schüler Rechnung trägt und ihnen ermöglicht, in ihrem Tempo zu lernen.
Noemi Hutardo und Rahel Vontobel erzählen von ihren Erfahrungen bei der Unterstützung von Lehrpersonen. Statt die Lerninhalte der Klasse “runterzubrechen”, schlagen sie vor, für Schülerinnen und Schüler mit individuellen Lernzielen ein ihnen angepasstes Programm zu entwickeln. Dabei gilt es auch immer wieder, die Lehrpersonen dabei zu bekräftigen, dass es in Ordnung ist, wenn diese Kinder in ihrem Tempo lernen. Hier sehen sie eine wichtige Aufgabe der schulischen Heilpädagogen und Heilpädagoginnen.
Hauptaussagen
Sinnvolle Ziele planen bei grossen Leistungsunterschieden (Praxisbeispiel)
- Für die Lehrpersonen war es schwierig, die bestehenden Lerninhalte der Klasse auf das Kind herunterzubrechen.
- Die Unterschiede zwischen der integrierten Schülerin und dem Rest der Klasse waren jedoch enorm.
- Lösung war es dann, erneut eine Lernstandserfassung zu machen und dann eine separate Planung zu machen.
- Lehrpersonen müssen immer wieder bestärkt werden, dass ein langsamerer Fortschritt in Ordnung ist.
- Oft kann Unterstützung bei der Formulierung der Förderzielen von aussen helfen, damit Schüler an Zielen arbeiten, die sie wirklich voranbringen.
Alle müssen die Lernziele im Kopf haben
Auch wenn vor allem die schulischen Heilpädagoginnen und Heilpädagogen den roten Planungsfaden über die Fachbereiche und Lernsettings hinaus im Auge behalten muss, so sind es doch andere Personen, die Tag für Tag mit den Schülerinnen und Schülern zusammen lernen. Deshalb ist es für Bettina Wittner und Vera Görgen wichtig, dass auch die Lehrpersonen und die Eltern die Lernziele im Kopf haben, um so geeignete Lerngelegenheiten schaffen oder nutzen können.
Hauptaussagen
Alle leisten einen Beitrag zur Umsetzung der Ziele
- HeilpädagogInnen sind verantwortlich dafür Ziele und Planung zu verknüpfen.
- Doch auch die Lehrpersonen sollten mit den Zielen für alle Kinder vertraut sein.
- Auch zu Hause ist es oft hilfreich, wenn man Ziele in einem zusätzlichen Kontext anwenden kann.
- Praxisbeispiel: Kind, welches den Schulweg nicht selbst machen konnte – Mutter wurde dann einbezogen, um zum Ziel Selbstständigkeit beizutragen.
Kleine Lernschritte
Lea Imhof erzählt von ihren Erfahrungen mit Lehrpersonen, die sich nicht gerne von ihr Vorgaben machen lassen beim Setzen von Lernzielen, vor allem weil sie diese angesichts der Schwierigkeiten des Kindes als unerreichbar erachten. An einem Beispiel führt sie aus, wie Ziele in kleine Lernschritte aufgeteilt von allen Beteiligten besser verstanden und deshalb auch mitgetragen werden.
Hauptaussagen
Mit kleinen Schritten zum Erfolg
- Vorgehen in kleineren Schritten ist hilfreich, um effektiv mit Lehrpersonen arbeiten zu können.
- Wenn Ziele zu hoch gesteckt werden, kann es passieren, dass Lehrpersonen diese nicht akzeptieren und die HeilpädagogInnen werden nicht ernst genommen.
- Kleine Erfolgserlebnisse helfen, Momentum zu gewinnen und grössere Ziele zu erreichen.
- Praxisbeispiel: Kindergarten-Schülerin, welche Mühe hatte, sich von der Mutter zu verabschieden und wie man das Schritt für Schritt angehen kann.