Herausforderungen in der Praxis
Ansprüche an Lehrpersonen
Integrativ zu unterrichten bedeutet, sich der Herausforderung zu stellen, jedes Kind mit Empathie und Offenheit zu begleiten – auch dann, wenn der Schulalltag anspruchsvoll ist. Es erfordert Geduld, Flexibilität und die Bereitschaft, Vielfalt als Chance zu sehen. Zentral ist dabei die Fähigkeit zur Selbstreflexion, um aus Erfahrungen zu lernen und den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Eigenschaften integrativer Lehrpersonen
Hauptaussagen
- Echtes Interesse und Freude an der Entwicklung und Ausbildung der Kinder
- Balance zwischen Struktur und Freiheit / Kreativität
- Mit Empathie auf die Kinder zugehen können
- Diversität der Kinder akzeptieren und schätzen
- Bedeutung einer hohen Reflexionsfähigkeit (selbst und im Team)
Ein neues Bild des Lehrerberufes
Hauptaussagen
- Lehrpersonen sind nicht Inhaltsvermittlerinnen, sondern Entwicklungsbegleiterinnen
- Beispiel: Lehrperson mit herausfordernder Klasse, Umgang mit ‚Störungen‘ im Unterricht
- Störungen akzeptieren können und warten, bis die Klasse bereit ist
- Erkennen, wenn man nicht für den Lehrerberuf geeignet ist (Interesse an Beziehungsarbeit vs. Wissensvermittlung)
Was hilft beim besseren Verstehen
Hauptaussagen
- Zu viel Wissen kann auch schädlich sein für das Verstehen einer Situation
- Risiko, Dinge zu genau anschauen und sich zu schnell auf eine von vielen möglichen Erklärung einzuschiessen
- Zu rasches ‚Schubladisieren‘ von Schülerinnen und Schülern
- Was wir einem Kind zutrauen basiert oft auf unseren eigenen Überzeugungen – deshalb ist Selbstreflexion wichtig
Impuls
Lehrpersonen als Entwicklungsbegleiter: innen
Für Lehrperson, die sich als Entwicklungsbegleiterin verstehen, sind Lerngespräche eine wichtige Methode. Es gibt verschieden Möglichkeiten diese zu führen, beispielsweise mit den Gefühlskarten «Moody Cat» (Müller Bösch; Bösch & Maccabiani)
Abb: Gefühlskarten (Boesch, M.)