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II. Zusammenarbeit

Eltern

«Wie bringen wir Eltern dazu, dass sie mit uns arbeiten?»

Eltern sind wichtige Player in der Bildungskarriere ihrer Kinder – und anspruchsvoll geworden. Auch sind sie vielfach Expert:innen in Bezug auf den Umgang mit ihren Kindern und deshalb wichtige Kooperationspartner:innen für eine erfolgreiche Schullaufbahn.

    • Fördern Sie eine offensive und lösungsorientierte Kommunikation. Informieren Sie proaktiv.[1]
    • Kommunikationskanäle: Klären Sie bei Kommunikationsproblemen, welche Kanäle (SMS, Telefon, schriftlich) verstanden werden. Vielleicht ist auch ein Besuch zu Hause möglich, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.
    • Die Enkulturation der Schule hat andere Aufgaben als die Familisation in der Familie[2]. Das heisst, Sie müssen nicht die Familien ändern – sondern den Schüler:innen ermöglichen, den Schritt von der Familie in die Gesellschaft zu gehen.
    • Bringen Sie bei Konflikten alle Parteien an einen Tisch. Machen Sie beispielsweise im Thema Beurteilung den Eltern klar, dass es sich um eine «Gesamtbeurteilung» handelt. Es können also weder von den Eltern noch von der Lehrperson für die Zeugnisnote einfach ein «Notenschnitt» ausgerechnet werden.
    • Machtkämpfe sind kontraproduktiv. Wenn Sie merken, dass Sie immer wieder in Machtkämpfe mit Eltern fallen, so empfiehlt sich eine Weiterbildung in Kommunikation, beispielsweise der → CAS Kommunikation und Coaching.

Merkblätter und Instrumente

Wie arbeitet die Schule mit Eltern zusammen, die fremdsprachig oder mit unserem Bildungswesen wenig vertraut sind? Zahlreiche Kurse und Informationsmittel in den häufigsten Herkunftssprachen informieren Eltern über das Schulsystem, das schulische Lernen und weitere Bildungsfragen. Zusammenarbeit mit fremdsprachigen Eltern (VSA) 


Schulisches Standortgespräch SSG

Das Schulische Standortgespräch ist der institutionalisierte Ort, um mit Eltern und Kindern zu sprechen.

  • Eltern haben in Bezug auf Selektionsentscheide eine gesetzlich verankerte Mitsprache. Deshalb ist das Schulische Standortgespräch zentral in der Kommunikation in Bezug auf Massnahmen mit den Eltern.
  • Gehen Sie offen ins Standortgespräch. Wenn Sie (als Team) schon wissen, was die geeignete Massnahme ist, entsteht keine gemeinsame Lösungsfindung.[3]

Zum schulischen Standortgespräch SSG

Weitere Informationen zum Schulischen Standortgespräch:

Auch junge Kinder können ins Standortgespräch eingebunden werden. Ein Beispiel dazu findet sich im Kurzfilm der Schule Heiden:

Auszug aus dem Volksschulgesetz des Kantons Zürich 412.100

§32. 1Über die Promotion in die nächste Klasse, den Übertritt in die nächste Stufe und über den Wechsel innerhalb der Sekundarstufe entscheiden die betroffenen Lehrpersonen, die Schulleitung und die Eltern gemeinsam. Kann keine Einigung erzielt werden, entscheidet die Schulpflege, bei Übertritten in die Sekundarstufe die für die Oberstufe zuständige Schulpflege.

3Schullaufbahnentscheide werden aufgrund einer Gesamtbeurteilung getroffen. Grundlage für die Gesamtbeurteilung bilden die Schulleistungen.

§37. 1Die Entscheidung über sonderpädagogische Massnahmen wird von den Eltern, der Lehrperson und der Schulleitung gemeinsam getroffen.

Rechte und Pflichten der Eltern

Zur längerfristigen Schulentwicklung Zusammenarbeit


  1. Ostermann, B. (2016). Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule: Eine kommunikative Herausforderung? Weinheim und Basel: Beltz Juventa.
  2. Erdheim, M. (1988). Adoleszenz zwischen Familie und Kultur. In Psychoanalyse und Unbewusstheit in der Kultur. Aufsätze 1980–1987. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
  3. Labhart, D. (2019). Interdisziplinäre Teams in inklusiven Schulen. Eine ethnografische Studie zu Fallbesprechungen in multiprofessionellen Gruppen. Bielefeld: transcript.

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