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Längerfristige Schulentwicklung

III. Schulkultur

Wie können Sie die Schulkultur in Ihrer Schule längerfristig gestalten und weiterentwickeln?

Die Schulkultur ist ein entscheidender Faktor für das Schulklima und die Qualität des Bildungsangebots. Mit dem Begriff Schulkultur werden die gemeinsamen Werte, Normen, Praktiken und Überzeugungen bezeichnet, die das tägliche Leben und die Interaktionen innerhalb der Schule prägen. Schulkultur manifestiert sich in der Art und Weise, wie Lehrpersonen, Schüler:innen und das gesamte Schulpersonal miteinander und mit den Eltern kommunizieren, wie sie Konflikte lösen und wie sie die schulischen Aktivitäten gestalten.[1]

Die gemeinsame Vision

«Hier fliegt keiner raus!»Eine Schulkultur prägt die ganze Schule. Sie prägt als «Institution» die Praktiken, die gelebt werden – und wird insbesondere zwischen den Zeilen spürbar. Eine Schulkultur aufbauen und pflegen bedeutet somit, der Schule eine Richtung zu geben, die nicht administrativ gesichert ist, sondern von allen Beteiligten (inkl. Schulbehörden) gelebt wird. Deshalb muss die gemeinsame Vision – z.B. «Wir sind eine Schule für alle – Schüler:innen, Eltern und Lehrpersonen» – in alle Aktivitäten, bis in den Unterricht und die Zusammenarbeit einfliessen.

Gegen Diskriminierung – für Vielfalt

Eine integrative Schulkultur zeichnet sich dadurch aus, Vielfalt sichtbar zu machen und wertzuschätzen. Und gleichzeitig vehement gegen Diskriminierung einzustehen. Dies auf Unterrichtsebene, jedoch auch auf Schulhausebene.

  • Haben Sie noch ein «Lehrerzimmer» – oder schon ein geschlechtsneutrales Teamzimmer?
  • Sind unterschiedliche Sprachen und Schriften auf dem Schulhausareal sichtbar?
  • Ist die Vielfalt der Kinder und Jugendlichen über Aushänge und Wandschmuck sichtbar?

Schulkultur fördern und pflegen

Folgende Aktivitäten können die Schulkultur fördern:[2]

  • Partizipation und Mitbestimmung: Die Einbeziehung aller Mitglieder der Schulgemeinschaft – Lehrpersonen, Schüler:innen und Eltern – in Entscheidungsprozesse ist entscheidend.
  • Förderung von Gemeinschaftsaktivitäten: Veranstaltungen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken, wie Schulfeste, Sporttage oder kulturelle Veranstaltungen, tragen zur Entwicklung einer positiven Schulkultur bei.
  • Integration in die Gemeinschaft: Schulen sollten aktiv mit der lokalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um externe Ressourcen und Unterstützung zu nutzen. Dies kann durch Partnerschaften mit lokalen Organisationen und Sportvereinen geschehen, was die Schule als einen Ort der Begegnung und des Lernens stärkt.

Instrumente

Die Schule Wetzikon hat Impulskarten entwickelt, die zur Thematisierung von unterschiedlichen Themen in Teams genutzt werden können. Für das Thema «Schulkultur» passen die roten Karten (Haltung). → Impulskarten Schule Wetzikon

Das Projekt → «Prinzip Vielfalt» hat Materialien für Schulen entwickelt, um die Heterogenität von Lernenden und Lehrenden als Chance zu nutzen.

Im → Index für Inklusion sind viele Bereiche enthalten, die die Schulentwicklung auch auf Schulkultur-Ebene betreffen.

Schulinterne Weiterbildungen

Das Institut Unterstrass bietet an, gemeinsam das Thema «Diversitätssensible Schulkultur» mit → Schulinternen Weiterbildungen anzugehen.


  1. Fend, H. (1996). Schulkultur und Schulqualität. In A. Leschinsky (Hrsg.), Die Institutionalisierung von Lehren und Lernen. Beiträge zu einer Theorie der Schule. Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft (Nummer 34, S. 85–97). Beltz.
  2. ebd.

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