Gut zu wissen für…

Studierende

«Man muss Menschen Gelegenheit geben, diese Selbstsicherheit und Kompetenzen zu entwickeln. Im ‘vorigen Leben’, war keine Inklusion da, ich musste viel mit den Händen arbeiten und nicht mit dem Kopf. Das fehlte mir ‘mega’. Ich fand ‘das kann es doch nicht sein, ich bin 34, ich will auch etwas anderes machen.»

Foto

 

Cristina Raissig, Absolventin des Hochschulprogramms écolsiv

 

Gut zu wissen

Im Austausch im Netzwerk stark3 haben sich viele Studierende eingebracht. Insbesondere Begegnungen und Gespräche wurden immer wieder als wichtig erachtet, um Inklusion an der Hochschule zu ermöglichen.

Für manche Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung ist es schwer, ausreichend Möglichkeiten für Begegnungen im Leben zu haben.

Manche BA-Studierende berichten, dass sie vor dem Studium noch nie Kontakt zu Menschen mit Behinderungen hatten.

«Vor meinem Studium am Institut Unterstrass hatte ich weder in meinem privaten Umfeld noch in der Schule Berührungspunkte mit Menschen mit Beeinträchtigung. Ich wusste daher zu Beginn nicht genau, wie ich mich im Umgang mit Lucien Le verhalten sollte. Es war für mich eine ungewohnte Situation. Doch je länger wir gemeinsam am Unterstrass studierten, desto besser lernte ich ihn und seine Bedürfnisse kennen und merkte, wie man mit ihm umgehen soll. Achtung Spoiler: genau gleich wie mit allen anderen!»[1]


Inklusion an der Hochschule hilft, Ängste vor dem Umgang mit solchen Situationen abzubauen – auch für die Zukunft im Beruf. Durch das Studium gewinnen Menschen mit Beeinträchtigungen zudem mehr Selbstvertrauen und können ihre Potentiale entfalten. Sie lernen, ihre Fähigkeiten einzusetzen und können wichtige Rollen in der Gesellschaft übernehmen.

Wichtige Aspekte

Es ist sinnvoll, sich zuerst nur einzelnen Qualitätsaspekten zu widmen und bestimmte Bereiche zu fokussieren. Folgende Priorisierungen werden für die Studierenden empfohlen:

Begegnungen

Studierende müssen zusammen in Kontakt kommen können.

Begegnungen sollen im Unterricht und auch in der Freizeit möglich werden.

Dabei müssen alle offen sein für individuelle Stärken und Schwächen.

Es muss geklärt sein, wohin man sich wenden kann, wenn man sich nicht anerkannt fühlt.

Dabei können die Leitfragen zu den Qualitätsaspekten Die Begegnungen sind gekennzeichnet durch gegenseitige Akzeptanz und Anerkennung und Menschen bauen gegenseitige Berührungsängste ab hilfreich sein.

Unterschiedliche Ziele

An der Hochschule sollen alle am gleichen Thema gemeinsam lernen können.

Dafür muss es möglich sein, dass unterschiedliche Lernziele verfolgt werden.

Die unterschiedlichen Kompetenzen sollen wertgeschätzt werden.

Dabei können die Leitfragen zum Qualitätsaspekt Alle Beteiligten erweitern ihr Wissen und Können hilfreich sein.


  1. Labhart, D., Müller Bösch, C., & Gubler, M. (Hrsg.). (2021). Écolsiv — Schule inklusiv. Ein Hochschulprogramm inklusiver Bildung. Bern: SZH: S. 93

Lizenz

Icon für Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung 4.0 International

Inklusive Bildung an der Hochschule Copyright © by Projekt starkhoch3 HfH is licensed under a Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung 4.0 International, except where otherwise noted.