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Förderziel

Das Kind benennt einzelne Gegenstände oder Tätigkeiten mit Lautmalereien.

Grundlagen zum expressiven Sprachbereich

Auch für Ziele im Bereich der Sprachproduktion sind die grundlegenden Fähigkeiten aus den vorhergehenden Kapiteln entscheidend. Wenn in die aufgebauten gemeinsamen Spielroutinen von Anfang an Sprache eingebaut wurde, kann nun darauf zurückgegriffen werden. Hier noch einmal zusammenfassend diejenigen Strategien, die den Spracherwerb unterstützen:

  • Situationen der gemeinsamen Aufmerksamkeit schaffen
  • Nonverbale Kommunikationsmöglichkeiten anbieten, fördern und positiv darauf reagieren
  • Lautmalereien/Geräusche/Lieder und Verse einsetzen
  • variationsreiche Intonation benutzen
  • Stimme/Sprache so einsetzen, dass das Kind seine Aufmerksamkeit darauf richtet (Lautstärke, Tonhöhe usw. den Vorlieben des Kindes anpassen)
  • Den Aufmerksamkeitsfokus des Kindes beachten, und Wörter anbieten für das, worauf das Kind seine Aufmerksamkeit richtet.
  • Vielfältige Situationen zur Kommunikation schaffen und dem Kind Raum und Zeit geben, kommunikative Initiative zu ergreifen und auf kommunikative Angebote zu reagieren.

Strategien, die den expressiven Sprachbereich unterstützen:

  • Neue Wörter in kommunikativen Situationen anbieten und Situationen schaffen, in denen das Kind seine Wörter zur Kommunikation einsetzen kann.
  • Das Sprachniveau des Kindes beachten und das eigene sprachliche Angebot entsprechend anpassen. D.h. das Sprachangebot sollte entwicklungsproximal sein, also immer ein bisschen komplexer als der aktuelle Sprachstand des Kindes.
  • Wenn nötig, von Weniger mehr anbieten (Fokuswörter, Inputspezifizierung)
  • Visuelle Hilfsmittel zur Unterstützung einsetzen

Der Einstieg in die produktive Sprache erfolgt häufig über Laute und Lautmalereien. Diese sind weniger abstrakt als Wörter und einfacher zu produzieren. Einige Kinder im Autismus-Spektrum zeigen vermehrtes Interesse, wenn Lautmalereien mit übertriebener Stimme eingesetzt werden.
Einige Spielideen, bei denen Lautmalereien besonders gut eingesetzt werden können:

  • Spiele/Bücher mit Tieren
  • Spiele/Bücher mit Fahrzeugen
  • Spieltätigkeiten mit Geräuschen begleiten: Z.B. «namnamnam» oder bäh beim Essen, tschtsch beim Zugspielen, usw.
  • Handlungen mit Ausrufen begleiten: Zack, hop, jumm, jee, hui, oh nein, uäää, usw…

Für viele Kinder mit Autismus ist die Beschäftigung mit Buchstaben motivierend. Dies kann für die Förderung der Lautbildung ebenfalls genutzt werden. Sobald das Kind gezielt Laute/Lautmalereien bilden kann, ist es sinnvoll, diese in kommunikative Kontexte einzubauen. So kann das Kind früh die Erfahrung machen, dass es durch seine Lautäusserungen etwas bewirken kann. Folgende Spielhandlungen können dafür genutzt werden:

  • In einem ritualisierten Ablauf, die Sprache weglassen
  • Den ersten Teil einer bekannten Äusserung sagen, dann eine erwartungsvolle Pause machen (z.B. “achtung, fertig, …..)
  • Zwei Lautmalereien zur Auswahl anbieten: Z.B. beim Füttern einer Handpuppe “namnam” oder “bäh”
  • Laute, die das Kind gezielt äussern kann, in einen kommunikativen Kontext einbetten. Z.B. sagt das Kind “fff” um die Bezugsperson aufzufordern einen Ballon aufzublasen. Oder es initiiert das Singen eines Liedes, indem es den ersten Laut äussert.

Entwicklungsbereiche
Kommunikation und Sprache, Expressiver Sprachbereich

Lizenz

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