Förderziel
Das Kind imitiert verbale Äusserungen.
Grundlagen zum Förderziel
Der Imitationsfähigkeit kommt für das Lernen eine entscheidende Bedeutung zu. Die Fähigkeit zur Imitation ist eine wesentliche Grundlage für den Spracherwerb und für den Aufbau von Spielfähigkeiten. Kinder im Autismus-Spektrum imitieren im Vergleich zu neurotypischen Kindern deutlich seltener Handlungen oder Lautäusserungen, wodurch ihnen wichtige Lernerfahrungen fehlen (Rogers & Dawson, 2014). Um die Fähigkeit zur Imitation bei Kindern mit Autismus aufzubauen, muss die Therapeutin zuerst das Interesse des Kindes wecken (vgl. Aufmerksamkeit und Interessen; Gemeinsame Aufmerksamkeit) indem sie seine Handlungen beobachtet, sich auf die Interessen des Kindes einlässt und ev. die Handlungen des Kindes imitiert. Erst wenn das Kind sich für sein Gegenüber und dessen Handlungen interessiert, kann erwartet werden, dass es Handlungen imitiert.
Die Reaktion auf spontane Imitationen des Kindes sollte immer freudig und bestärkend sein. Zum Beispiel durch ein verbales Lob oder indem die Therapeutin die Handlung des Kindes ebenfalls imitiert.
Einige Kinder mit Autismus beginnen spontan, verbale Äusserungen zu imitieren, sobald sie ihre Aufmerksamkeit vermehrt aufs Gegenüber lenken. Für andere stellt dieser Schritt eine grosse Hürde dar. Sie müssen erst entdecken, dass sie verbale Äusserungen imitieren können.
Folgende Strategien können dafür eingesetzt werden:
- Äusserungen durch Gebärden, Bewegungen, Bilder begleiten, das erleichtert oftmals die Imitation
- Ausgeprägte Intonation benutzen
- Gestischer Hinweis
- Erwartungsvoller Blick
- Verbaler Hinweis
- Visueller Hinweis in Form eines Bildes (“du bist dran” oder “sprechen”)
- Mit Chunks arbeiten z.B. “ Fertig – los“, dann in die bekannten Chunks Pausen einbauen, z.B. „Fertig……….(los)“
Entwicklungsbereiche |
---|
Grundfertigkeiten / Vorläuferfähigkeiten, Imitation |