ICT for Inclusion

Der grösste Teil der Digitalisierungsinitiativen der HfH befasste sich mit ICT for Inculsion.
ICT for Inclusion hat das Ziel Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Lernen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Frühförderung, Schule und Therapie zu unterstützen und setzt sich mit den Möglichkeiten von Mainstream- und assistiven Technologien für die Entfaltung individueller Potentiale auseinander.
Zu Beginn der Arbeit an ICT for Inclusion setzte die HfH auf Vernetzung mit relevanten Akteuren. Lehrende und Forschende nahmen an den Netzwerktreffen ICT und Sonderpädagogik des Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik SZH teil und man suchte Kooperationen mit z.B. dem UK Netzwerk Schweiz.
Im Jahr 2020 begann der Aufbau der Fachstelle ICT for Inclusion an der HfH, welche bereits ein Jahr nach der Gründung eine Tagung zum Thema ICT in der Heilpädagogik veranstaltete. Die Fachstelle betreibt die Plattform ict-for-inclusion.ch, auf der laufend Artikel zu aktuellen Trends und Tools veröffentlich werden.
Seit April 2021 läuft ausserdem ein grosses Forschungsprojekt zu Nutzungsformen der ICT in der Heilpädagogik. Das Projekt IN_USE stellt folgende Fragen: Welche schulischen und ausserschulischen Einflussfaktoren auf ICT-Nutzungsverhalten bei Schülerinnen und Schülern mit Special Education Needs (SEN) lassen sich feststellen? Welche statistisch relevanten Zusammenhänge bestehen zwischen den Einflussfaktoren und welche Wirkrichtung(en) liegen vor? Das Projekt läuft noch bis 2026.
2022 startete ein zweites Forschungsprojekt Inclusive Information and Communication Technologies (IICT) im Rahmen von Innosuisse mit einem Gesamtbudget von 12.4 Mio CHF. Ziel ist es, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln. Das Projekt zielt insbesondere auf fünf Anwendungen im Kontext von Barrierefreiheit ab: Textvereinfachung, Gebärdensprachübersetzung, Gebärdensprachüberprüfung, Audiodeskription und gesprochene Untertitel. Die HfH leitet die Forschung zum Anwendungsbereich Gebärdensprachüberprüfung und arbeitet am Einsatzbereich Gebärdensprachübersetzung mit. Das Projekt läuft ebenfalls bis 2026.
Ein Flagship-Projekt der HfH ist seit 2024 das ALL4all Sign Language and Access Technologies Lab. Mit ALL4all wurde ein Raum geschaffen, der zugleich professionelles Sprachlabor und flexibler Raum für die Vermittlung von Medien- und Anwendungskompetenzen sowie die Erprobung und Entwicklung von Technologien ist. Die Ausrüstung des Labs wird auch für den sogenannten Wintercampus Digicamp genutzt, welcher 2024 zum ersten Mal durchgeführt wurde, 2025 eine Fortsetzung erfuhr und auch für 2026 fest eingeplant ist. Studierende verschiedener Hochschulen und Fachrichtungen entwickeln im Digicamp gemeinsam interdisziplinäre Lösungen für Alltagsprobleme bei komplexen Behinderungen. Die Studierenden profitierten von der multidisziplinären Teamzusammenstellung, zu der auch Studierende mit einer Beeinträchtigung gehörten. Mittels Design Thinking Methode, 3D-Druck und Software-Prototyping werden Lösungen für konkrete Problemstellungen von Menschen mit einer komplexen Behinderung entwickelt. Die Lösungsansätze werden vor Ort getestet und im Verlauf einer Woche zu Prototypen weiterentwickelt. Am Ende des Digicamps werden funktionierende Prototypen präsentiert.


